EQUITANA-Aspekte: „Das Zuhause deines Pferdes bist du!“

Neben einer Menge Fotos haben wir von der Equitana auch einen kleinen Schatz an Zitaten mitgebracht, die Euch hoffentlich Erinnerungsstütze oder Denkanstoß sein werden, wenn wir sie Euch hier in den kommenden Tagen unter der Überschrift „Equitana-Aspekte“ präsentieren.

Wenn es beim Lernverhalten eine Gemeinsamkeit zwischen Pferden und Menschen gibt, dann ist es die Tatsache, dass Stress – durch Angst, Druck oder Schmerzen – nachhaltiges, freudiges Lernen unmöglich macht. Wie Pferde lernen, wie wir unserem Pferd besser zeigen können, was wir von ihm wollen, das war ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch viele EQUITANA-Lehrdemos und Podiumsdiskussionen zog. Hier machten Experten aus allen Bereichen der Pferdewelt unseren Gästen Mut, sich von festen Vorstellungen zu lösen und genauer auf ihre Pferde zu achten.

Gangpferde-Ausbilder Stefan Vierhaus: Reitet das, was das Pferd mitbringt, nicht das, was im Zuchtbuch steht. Eigentlich ist es doch logisch, dass man die natürliche Veranlagung des Pferdes fördert. Ich habe noch keine zwei Pferde gleich ausgebildet. Gerade haben wir ein neues Pferd im Stall stehen, und meine Familie drängelt allmählich: Wie geht es denn jetzt los mit seiner Ausbildung? Darauf kann ich im Moment nur antworten: Ich weiß es nicht, ich kenne das Pferd doch noch gar nicht.

‚Das hat er zu Hause noch nie gemacht‘ ist kein Argument. Das Zuhause Deines Pferdes bist Du.  

„Die besten Übungen“-Autorin und Western-Trainerin Diana Royer: Wenn jemand nur ein Pferd und eine feste Vorstellung hat, versucht er vielleicht, über Defizite hinwegzureiten und es zu Dingen zu zwingen, die ihm auf Dauer gesundheitlich schaden.

„Was denkt mein Pferd“-Autor Ilja van de Kasteele: Wir haben Angst vor der Energie des Pferdes, wollen alles kontrollieren; beides führt oft dazu, dass beim Pferd die Neugier verloren geht. 

Ich habe oft das Gefühl, wir sind im Umgang mit den Pferden richtige Grobmotoriker.

Wenn wir uns darauf einlassen, mehr auf die Signale des Pferdes zu hören, statt Dogmen zu folgen, sind auch für unsere Persönlichkeit Dinge möglich, die wir uns kaum vorstellen können.

Ich würde mir wünschen, dass die Gesellschaft insgesamt Fehler mehr verzeiht, denn durch Fehler lernen wir. 

Menschen denken abstrakt, Pferde „denken“ direkt.

Barockreiterin Andrea Schmitz: Menschliche Klugheit ist kein Maßstab für Intelligenz beim Pferd.

Légereté-Ausbilderin Christiane Horstmann: Zum Pflichtprogramm der Grundausbildung gehört für mich, dass das Pferd rhythmisch atmend den Reiter tragen kann mit stressfreien Übergängen.

Standpunkt.Pferd-Gründungsmitglied Myrtha Schöpfle: Wie beim Reiten lernt man auch im Fahrsport nie aus, und jedes neue Pferd ist eine neue Herausforderung.

„Pferdeflüsterer“ Wolfgang Marlie: Pferde sind bedingungslos bereit, die Kontrolle abzugeben, wenn sie sich sicher fühlen.

Motivationstrainer Timo Ameruoso: Wer viel Aufwand betreiben muss, um einen bestimmten Ausbildungsstand zu erhalten, macht etwas verkehrt. 

„Die besten Übungen“-Autor und Western-Trainer John Royer: Je mehr ich anfangs für mein Pferd einen klaren Rahmen schaffe, desto einfacher habe ich es dann.

Ich bin kein Freund des Halsring-Reitens an sich, aber mit dem Halsring kann ich kontrollieren, ob ich meine Hausaufgaben gemacht habe.

Ausbildung macht glücklich 🙂 

Bewegungstrainerin Sybille Wiemer: Gutes Reiten kann viele viele Gesichter haben.

 

 

 

Grand-Prix-Ausbilder und Dressurphilosoph Jan Nivelle: Wir konzentrieren uns immer so auf die körperliche Balance unserer Pferde, dass wir die emotionale Balance ganz vergessen.