EQUITANA 2017: Kreise schließen sich …

(Sonja Schütz/VFD) Es regnete ohne Unterlass, und trotzdem war heute ein leuchtender Tag für mich. Ich durfte eine beinahe unglaubliche Geschichte persönlich miterleben.

Hans Peeck ist ein überaus interessierter und freiheitlich denkender Mensch. In der ehemaligen DDR hatte er sich für die Freiheit eigesetzt und war deswegen inhaftiert. Aus diesen Erfahrungen resultierte nach seinem Umzug in den Westen auch sein großer Einsatz für die Freiheit, in Deutschlands Wäldern reiten zu dürfen. In diesem Zusammenhang lernte er Ursula Bruns kennen. Sie gründeten gemeinsam mit Horst Ritter, Ursula Wu, Manfred Hardt, Dr. Robert Ruhrmann und Rudolf Jürgens am 5. Mai 1973 in Beckum /Westfalen die Vereinigung der Freizeitreiter in Deutschland und kippten das Waldgesetz. Ich durfte einige von Ihnen in Reken 2013 kennenlernen, darunter auch Hans Peeck. Er ist einer der Pioniere und  Zeitzeugen der Freizeitreiter-Bewegung.

Zu seinem 80. Geburtstag 2015 wurde in der VFD für ihn gesammelt. Er hatte geplant, eine Erinnerungs-Stele in seiner Heimatstadt Weißenfels in Sachsen-Anhalt damit zu finanzieren. Herr Peeck erzählte Christiane Ferderer vor einigen Wochen, dass die Stadt Weißenfels die Stele nun doch nicht errichtet und er deshalb das Geld an die VFD (mehrere 100 Euro) zurückgeben wolle. Christiane Ferderer hatte ihm dann vorgeschlagen, das Geld doch für ein wohltätiges Projekt  zu spenden und empfohlen, es Equiwent zukommen zu lassen. Herr Peeck war von der Idee angetan und es wurde ein Termin zur Übergabe der Spende vereinbart.

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2005 wurde von Markus Raabe das Projekt “Schmiede ohne Grenzen” ins Leben gerufen, daraus entstand 2008 die Hilfsorganisation “Equiwent Hilfe: Mensch und Tier e.V.”. Die Hauptaufgabe von Equiwent ist die Verbesserung der Lebensqualität der osteuropäischen Arbeitspferde. Der Equiwent ist nicht nur eine sehr bedeutende Hilfsorganisation für Pferde, sondern auch eine ganz besondere! Equiwent sorgt mit seinem Hilfsprogramm auch für viele Menschen. Um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen, wird mit einem “Belohnungssystem” für die Pferdebesitzer gearbeitet. Um Nachhaltig die Lebensbedingungen der Pferde zu verbessern, setzt Equiwent e.V. sich aber auch für Schulungen und die Sensibilisierung der Pferdebesitzer ein und alle Kinder im Hilfsprogramm gehen in die Schule. Für ihren Einsatz hat Equiwent e.V. 2013 den deutschen Tierschutzpreis gewonnen. Der Verein Equiwent gibt kein Geld für Werbung aus oder Verwaltung aus und arbeitet komplett ehrenamtlich. Die Equiwent-Zeitung lässt Markus Raabe auf eigene Kosten drucken Jeder Cent der Spenden landet direkt bei den Hilfsbedürftigen. So auch die Spende von Hans Peeck.

Markus Raabe erzählte von seinen Projekten in Rumänien, wie er den Pferden und Menschen hilft. Als Beispiel nannte er ein geplantes Projekt in einem kleinen Dorf in der Region Moldau. Die Menschen dort müssen mit einem Pferd Wasser aus einem 6 km entfernten Brunnen holen. Im Winter herrschen dort bis -30º Grad und weil das Pferd wegen Hufproblemen nicht mehr laufen konnte, wurde Equiwent informiert. Als erstes wurde dem Pferd geholfen, damit die Menschen das Wasser nicht mehr tragen müssen. Geplant ist aber auch weitere Hilfe wie der Bau eines Brunnen. Dabei, und das wieder ist ganz erstaunlich, stellte sich heraus, dass der Brunnen in genau dem Ort, in dem die Eltern von Frau Peeck geheiratet haben, gebaut werden soll. Frau Peecks Mutter stammt aus Rumänien und sie sucht seit vielen Jahren nach ihren Verwandten. Markus Raabe will nun in Rumänien nach Familienmitgliedern von Frau Peeck suchen. Das Ehepaar Peeck war völlig überwältigt und ich bin es auch.

Auf der Equitana 2017 wird Equiwent eine der beiden Hilfsorganisationen sein, die von Standpunkt.Pferd unterstützt und am Stand vorgestellt werden. Wir freuen uns darauf!